20.06.2014
Der Mythos Golem lebt
Die Legende vom Beschützer der Judenstadt fasziniert noch immer.
Falls er nicht existiert hat, wurde er zuminderst gut erfunden: der Golem, Prags bekanntester Exportschlager nach Kafka und dem guten Soldaten Schwejk. Der Legende nach hatte Rabbi Löw die mächtige Figur im Jahr 1580 aus Lehm als Geschützer des jüdischen Ghettos geschaffen. Doch als er Gehilfe unberechenbar wurde, zog der geniale Rabbi den Zettel mit dem magischen Wort aus dem Mund seines Geschöpfs und verstaute die leblose Masse aus dem Dachboden der Altneusynagoge. Dort warte der Golem, bis neue Gefahren die Prager Juden bedrohten und er eingreifen könne., berichtet die Sage. Doch als der "rasende Reporter" Egon Erwin Kisch in den 1920er-Jahren auf dem Dachboden recherchierte, fand er nur Staub und Fledermäuse. Der Mythos ficht das nicht an: Auf T-Shirts und Tassen ist der Golem lebendig wie nie.
16.05.2014
Linie 22
Fahrn, fahrn,fahrn mit der Strassenbahn
Eine Pragbesichtigung bei Regen muss keine Qual sein - es gibt ja die Strassenbahnlinie Nummer 22. In etwa 70 Minuten durchquert sie die Goldene Stadt vom Arbeitsviertel Vršovice zum geschichtsträdigen Weissen Berg, vorbei am National-Theater, über die Moldau zum Kleinstädter Ring und hinauf zur Burg. Für wenige Kronen geniessen Sie Lokalkolorit beiderseits der Scheibe. Und beim trockenem Wetter oder reizvoller Umgebung steigen Sie einfach an einer der 41 Stationen aus. Aber vorsicht: Die Linie 22 wird im Volksmund " Pickpocket-Express" , Taschendiebeexpress, genannt - und zwar aus gutem Grund.
20.04.2014
St.-Veits-Dom
In der Metropolitankirche des Prager Erzbistums herrscht manchmal mehr Betrieb als in einer Bahnhofhalle. Aber die 124 m lange, 60 m breite und 34 m hohe Kathedrale behält trotz aller Unübersichtlichkeit ihre Würde. Obwohl der Grundstein bereits 1344 gelegt wurde, war der Dom erst 1929 fertig. Noch als Trohnfolger machte Karl IV. den Franzosen Matthias von Arras zum Baumeister. Nach dessen Tod (1352) berief er, inzwischen Kaiser, den damals 23 jährigen Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd zum Architekten. Dieser gestaltete in den folgenden 46 Jahren das südliche Querschiff und den Chor. Nach Parlers Tod (1399) verschleppten die Hussietenkriege die Bauarbeiten., und erst 1892 wurden die beiden 82 m hohen Westtürme beendet. Der knapp 100 m hohe Hauptturm wurde gotisch begonnen, im Renaissancestil weitergebaut und barock beendet. Die stillwidrige Kupferspitze sollte vorläufig sein, doch das Provisorium hält bis heute. Im Dom sah Parler kein Buntglasfenster vor, doch passt die mächtige Rosette ( Die Erschaffung der Welt ) mit einer Fläche von 100 m2 kongential zu seiner Arbeit. František Kysela setzte sie 1921 aus mindestens 27 000 Gläsern zusammen. Bemerkswert ist auch das Fenster " Kyrill und Method " in der dritten Kapelle - die Auftragsarbeit einer Bank wurde vom Jugendstilkünstler Alfons Mucha angefertigt. 1929 wurden die Arbeiten am Veits-Dom nach den alten Plänen von Peter Parler für beendet erklärt.
15.3.2014
Bílá Labut - Weisser Schwan feiert 75 Jahre
Genau vor 75 Jahren am 19.März wurde das älteste Warenhaus in Prag Bílá Labut in der Strasse Na poříčí eröffnet. Das Warenhaus hat seinen Name in der Geschichte nicht geändert und ist bis heute geöffnet. Die Eröffnung vor 75 Jahren war eine kleine Sensation, auch wenn es in einer traurigen Zeit Tschechiens passierte. Ganz neue pneumatische Kassen und erste Rolltreppen im Interiör in Prag waren ein Markezeichen. Jede Abteilung war durch Rohrpost mit den Zentralkassen in der 5.Etage verbunden. Ab 18.März 1939 bis 15.August 1990 wurden genaue Statistiken geführt und in dieser Zeit wurde das Warenhaus von 400 Milionen Leuten besucht. Bis 1975 handelte sich um grösste und modernste Warenhaus in Prag. Im Jahre 1975 wurden Maj und Kotva - Anker gebaut. Heute besuchen es ca 9000 Leute pro Tag.
22.01.2014
Hochburg/Vyšehrad
Nur am Wochenende trifft man auf dem bizzaren Moldaufelsen viele Spaziergänger, die meisten Pragbesucher meiden Vyšehrad. Zu ihrem eigenen Schaden, denn von der Peter-und-Paul-Kirche hat man einen schönen Blick über die Stadt. Auf diesem Hügel orakelte um 725 die Fürstin Libuše, Stammmutter der Přemyslidendynastie, der Stadt einen "Ruhm, der zu den Sternen reicht". Später stand hier die Siedlung böhmischer Fürsten. Die erste Burg, von der unter anderen noch die romantische Martinsrotunde zu sehen ist, wurde im 15.Jh. während der Hussitenkriege zerstört. Die Rotunde aus dem 12.Jahrhundert ist eines der ältesten Bauwerke Prags. In der Nähe führt ein Tor zu einem unterirdischen Lager, in dem zahlreiche Originalstatuen der tschechischen Hauptstadt vor dem Zerfall geschützt werden.
Durch ein Portal neben der Kirchenfront gelangen Sie zum Ehrenfriedhof des Landes, dem Slavin. Hier wurden viele hervorragende Persönlichkeiten der tschechischen Geschichte bestattet, unter anderem die Kompomponisten Bedřich Smetana und Antonín Dvořák und die Schrifsteller Karel Čapek, Jan Neruda und Božena Němcová. Als erster wurde hier im Jahr 1901 der Dichter Julius Zeyer begraben.
20.12.2013
Stadtteil Karlin - hier befindet sich Hotel Rezidence Vitkova Auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Karlin war früher eine Ansiedlung, die vom Kloster Břevnov gegründet worden war. Im 13.Jahrhundert erhielt der Ritterorden mit dem roten Stern, ursprünglich die Spitalbrüder zur hl.Anežka, den Ort, der in späterer Folge als Ortsbezeichnung den Namen Spitalfeld - Spitalske pole erhielt. Im Juli des Jahres 1420 kam es hier zur Vorbereitungsphase fü die Schlacht am Vitkova-Hügel, wo die Hussiten ihren ersten Sieg in Prag verzeichnen konnten. Anfang des 16.Jahrhunderts errichteten die Kreutritter an der heutigen Pobrezni Strasse die Kirche zur Bekehrung des hl.Pavel, der ein Spital angeschlossen war, das allerdings im Jahr 1861 aufgelöst wurde. Das Spitalfeld diente auch für Krönungsumzüge, die von hier aus bis zur Prager Burg führten. In den Jahren 1731-1737 wurde auf dem Spitalfeld unter der Leitung des Wiener Architekten J.E. Fischer von Erlach und des berühmten K.I. Dientzenhofer die sogen.Invalidovna ( eine Unterkunft für Kriegsinvaliden und ihre Familien) errichtet. Die Mittel für diesen Bau stammten aus der Stiftung von Feld-marschal Peter Strozzi. Von diesem gross angelegten Projekt, zu dem Kaiser Karl VI. höchstpersönlich den Grundstein legte, wurde nur ein Teil verwirklicht. Trotzdem diente die Invalidovna bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges hinein erfolgreich dem ihr zugedachten Zweck. Nach dem Krieg wurde das Objekt vom Nationalen Technischen Museum und vom Heeresarchiv genutzt. Durch das Hochwasser im Jahr 2002 wurde die Invalidovna samt vielen dort gelagerten wertvollen Archivalien stark beschädigt. Im Jahr 1816 wurde eben dieser Standort fü die Gründung der ersten Prager Vorstadt ausgewählt. Der Regulierungsplan sah ein Netz rechwinkeliger Strassen und einen grossen zentralen Hautplatz vor. Die neue Vorstadt wurde im darauf folgenden Jahr offiziell unter der Bezeichnung Karolinenthal gegründet. Diese Bezeichnung wurde zu Ehren der Kaiserin Karoline Auguste, der vierten Gemahlin des damaligen Herrschers Kaiser Franz I. gewählt. Als angebrachteste böhmische Version dieses Namens entschied man sich f¨r Karlin. Bereits in den 30er Jahren des 20.Jahrhunders entstanden in Karlin nicht wenige Industriebetriebe - so beispielsweise eine Fabrik für Dampfmaschinen, die vom englischen Fabrikanten E.Thomas gegründet wurde. Im Jahr 1847 entstand in Karlin ein für Prag unermesslich wichtiges Unternehmen - das erste Prager Gaswerk, das für die gesamte Prager Beleuchtung zuständig war. 1850 durchschnitt das Negrelli-Viadukt, das für seine Zeit bedeutendste europäische Bahnwerk, Karlin. Das Projekt für dieses Viadukt stammte vom österreichischen Ingenieur Alois Negrelli, der sich auch am Bau des berühmten Suezkanals mitwirkte. Im Jahr 1853 lebten hier 13500 Einwohner.
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21.11.2013
Mozart-Ouvertüre aus dem "Gefängnis"
Als Mozart im Herbst 1787 zur Vorbereitung der Uraufführung seiner vom Prager Nostitz-Theater bestellte Oper "Don Giovanni" in der böhmischen Metropole eintraf, hatte er - wie so manche Autoren, die ein Werk zu einem bestimmten Termin abliefern sollen - erst einen Teil der Partitur fertiggestellt.Unter enormem Zeitdruck brachte der Komponist dann die noch fehlenden Noten zu Papier, und seine Gastgeberin in der Villa Bertramka, Josefina Dušek, mit der ihn, wie die Fama besagt, mehr als bloss die Liebe zur Musik verband, bemühte sich, den Meister von allen Ablenkungen frernzuhalten.Seite für Seite brachte man die Notenblätter zum Einstudieren ins Theater. Am Abend vor der ohnedies um mehr als zwei Wochen verschobenen Premiere war immer noch die Ouverture offen. Josefine Dušek, von der verzweifelten Theaterdirektor bedrängt, sperrte Wolfgang Amadeus einfach ins Eckzimmer ihrer Villa ein.Der anfangs murrende Komponist liesst sich in seinem "Gefängnis" mit ausgewählten Speisen und einer guten Flasche Wein laben und am nächsten Morgen war das Meisterwerk vollendet. Nachdem auch die Kopisten ihre Arbeit erledigt hatten und der Vorstellungsbeginn um fast eine Stunde verschoben worden war, ging endlich der Vorhang auf. Die Orchestermusiker, damals wie heute routinierte Künstler, spielten die Ouvertüre, die sich zuvor noch niemals zu Gesicht bekommen hatten, einfach vom Blatt.
Obwohl er mit seiner Komposition noch reichlich beschäftigt war, hatte es sich Mozart nicht nehmen lassen, auch bei den Proben im Theater nach dem Rechten zu sehen. Mit jedem Sänger studierte er die Rollen szenisch und musikalisch ein. Als die Darstellerin der Zerlina, die Italienerin Teresina Bondini, in der Szene, in der sie von dem Frauenverführer Giovanni ergriffen wird, nicht laut genug reagierte, griff das derben Spässen nie abholde Musikgenie zu einem recht drastischem Mittel: Er schlich sich vom Orchestergraben auf die Bühne und kniff Signora Bondini fest in die Sitzfläche. "So müssen sie es immer machen", lobte er scheinheilig den spitzen Aufschrei der erbosten Sängerin.
15.10.2013
Bier als Lebenselixier
Zuzugeben, Flaschenbier gibt es auch, aber es wird nur getrunken, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt.Wenn Prager mit einem Krug in der Hand durch die Strassen laufen, dann gehen sie mit Sicherheit nicht ins Milchgeschäft, sondern in ein Wirtshaus, um ihr Lebenselixier frisch vom Fass heimzuholen. Eingefleischte Biertrinker peilen jedoch keineswegs das nächste Lokal an, es muss schon eines sein, das die jewelige Lieblingsmarke führt. Kein Wunder, dass seit jeher unter den mehreren hundert Bierstuben der Stadt ein erbitterter Kampf darum tobt, welches Brauereiprodukt nun als das besten zu gelten hat. Leider ist auch in Tschechien zu befürchten, dass kleinere Brauereien von grossen Unternehmen "geschluckt"werden, die mehr auf Masse denn auf Qualität setzen. Entsprechende Bedenken wurden zuletzt nach dem Zusammenschluss von Pilsner Urquell und Radegast laut, die nun zusammen den Markt dominieren und mit Dumpingpreisen die Kleinen ruinieren können. Noch aber bleibt das böhmische Bier, vor allem wenn es in alten Kellern gelagert wird und von dort direkt in die Zapfhähne fliesst, unvergleich.
In den meisten Fällen sind die tschechischen Biere - als helle /světlé/ und das dunkle / tmavé/ untergärig. Die Gradangaben beziehen sich nicht auf Alkoholinhalt - dieser liegt zwischen 3 Prozent /Leichtbiere/ und 5 Prozent /Spezialbiere/-.sondern auf die Dichte des Bieres, das ist der Anteil der löslichen Stoffe in der Stammwürze vor der Gährung. Pilsner Urguell / Plzensky Prazdroj / hat die grösste Verbreitung, gefolgt vom etwas leichterem Budweiser / Budvar /. Beide Traditionsbiere waren Vorbilder für auf ähnliche Weise Gebrautes in aller Welt.Sehr beliebt sind auch die Biere aus Grosspopowitz in Mittelböhmen, wie etwa das helle Lager Velkopopovický Kozel, sowie das Staropramen / Alte Quelle / und das Branik, alle zwei Prager Provenienz.
13.9.2013
Vinohrady und Žižkov: wo die Prager zu Hause sind
In den beiden bürgerlichen Wohnbezirken Vinohrady und Žižkov östlich des Zentrums hat sich seit Ende der 90er Jahre eine lebhafte Lokalszene mit zahlreichen Cafés, Kneipen und Restaurants böhmischer wie internationaler Provenienz etabliert. Hier trifft man auf all jene Prager, denen die Innenstadt zu teuer oder zu überlaufen ist. Schnäppchen-Jäger finden in den immer zahlreicher werdenden Geschäften reichlich Beute. Der Stadtteil Vinohrady hinter dem National Museum - einst Areal der von Karl IV.angelegten königlichen Weinberge - wird von den neugotischen St.Ludmila-Kirche mit markanten Doppeltürmen beherrscht. Stilistisch zwischen Historismus und Jugendstil steht das benachbarte Theater in den Weinberg, ein populäres Haus für Sprechstücke und Musiktheater. Designer-Mode bieten die Boutiquen im eleganten Einkaufzentrum auf der Vinohradska 50, das in einer ehemaligen Markthalle eingerichtet wurde. Spaziert man über diese lebhafte Hauptstrasse stadtauswärts, so trifft man nach wenigen Minuten am Platz Jiřího z Podébrad auf die Herz-Jesu-Kirche, einen von Josip Plečnik errichteten monumentalen Sakralbau mit einer reizvollen Mischung aus klassizistischen und orientalischen Elementen. Der schlichte Innenraum mit seiner kontemplativen Atmosphäre weist eine schöne Holzkassettendecke auf, vom Turm geniesst man durch das gläserne Zifferblatt der Kirchenuhr einen Blick auf die Prager Burg. Die Vinohradska führt in weiterer Folge zu den Friedhöfen von Olšany mit der frühbarocken St.Rochuskapelle, die an den alten Pestfriedhof an dieser Stelle erinnert. Der Neue Jüdischen Friedhof mit einem Zeremonialsaal im Stil der Neorenaissance wurde Ende der 19.Jh.daneben angelegt. Hier befindet sich das Grab Franz Kafkas.
Schöne Aussichten nieten zwei in den Himmel ragende Sehenswürdigkeiten des Nachbarbezirks Žižkov. Der nach dem Vorbild am Berliner Alexanderplatz entstandene Fernsehturm in der grünanlage Mahlerovy sady ist eine 216m hohe, asymetrische Konsstruktion mit einem Restaurant auf halber Höhe. Nördlich davon, auf dem Žižkov Hügel, dem einstigen Veitsberg, trohnt ein monumentaler, mit Granit verkleideter Betonkubus, eine Nationale Gedenkstätte mit der die Prager nichts Rechtes anzufangen wissen, diente sie doch von 1948 bis zum Ende der KP-Ära 1990 als Ehrenfriedhof für Spitzenfunktionäre der kommunistichen Partei. Nach der Revolution wurden die Urnen den jeweiligen Angehörigen übergeben. Vor der Gedenkstätte steht das 9h hohe, 16,5t schwere Reitenstandbild Žižkas, nach UNESCO-Angaben das grösste Bronzendenkmal der Welt.
10.8.2013
Der Neue Jüdische Friedhof: Franz Kafkas letzte Adresse
Kein musealer Rummelplatz, sondern ein Friedhof, auf dem den Toten noch Ruhe und Frieden beschieden sind, liegt gegenüber der Metrostation Zelivskeho im Stadtteil Strasnice. Der neue Jüdische Friedhof - Zizkovsky hrbitov - seit 1890 der einzige Totenacker der jüdischen Gemeinde Prags. Siebzigtausend Menschen liegen entlang der schurgeraden Pappelalleen begraben, denen über und über mit Efeu überwachsene Grabdenkmäler ihre matematische Strenge, nicht aber ihre Würde rauben. Sonnenstrahlen, vom dichten Laub der Bäume gefiltert, verwandeln den Ort auf seltsame Weise in eine von der Natur geschaffene Kathedrale, die ihre Mystik aus den Lifteffekten gotischer Gläser schöpft.
Helle Flecken tanzen im grünlichen Halbdunkel, lassen hier einen grauen Stein im dschungelhaften Dickicht metallisch schwimmern, beleuchten dort eine halb verwitterte Inschrift. Angesichts von Worten wie " Dem besten Menschen, der gelebt hat" oder " Dem edelsten Mann" versiegt touristische Neugierde. Und so mancher Besucher sieht sich mit einem Mal als indiskreter Eindringling in die Intimsphäre der längst Dahingegangenen und jener, die so tief und innig um sie trauerten. Jüdischem Brauch entsprechend findet sich auf keinem Grabmal Blumenschmuck - mit einer Ausnahme auf Parzelle 22.
Seite an Seite mit seinen erst einige Jahre nach ihm verstorbenen Eltern ruht dort Franz Kafka. Auf dem schlichten Erdhügel erhebt sich ein sechseckiges kristallförmiges Grabmal, das neben den obligaten Steinchen stets frische Nelken oder Rosen ziert. Dafür sorgen nicht nur die Verehrer des unsterblichen Dichters, von denen nicht wenige an dieser Stelle stundenlang meditierend oder auf Inspiration hoffend verharren, sondern auch die österreichische Botschaft in Prag. Sogar Post, adressiert an " Herrn Franz Kafka, Schriftsteller", trifft bisweilen im Häuschen des Friedhofswärters ein, der sich unter alls den üblichen Bittbriefen an ein ganz bestimmtes, noch vor der Samtenen Revolution verfasstes Schreiben an den großen Toten erinnert: "Hurensohn Franto! Du hast Recht gehabt, mit allem. Jetzt liegst Du ruhig in Deinem Grab, während wir hier vor uns hinverfaulen. Du hast alles so vorausgesagt, wie es gekommen ist". Unterschrieben war die Postkarte von sechs Pragern, denen vermutlich einige Gläser Pils den Mut gegeben haben, ihre Verzweiflung über ihre aussichtslose Zukunft unter kommunistischer Knute jenem Mann mitzuteilen, der ihren Aufschrei wohl am besten verstanden hätte.
6.7.2013
Pawlatschen zum Tratschen
Sie sind keine Spezialität der böhmischen Mehlspeisenküche, sondern offene, balkonnähliche Gänge an den Hofseiten der alten Prager Miethäuser: die Pawlatschen. Das Wort, das im österreichischen Sprachgebrauch auch als Bezeichnung für eine Bretterbude oder für das volksstümliche Altwiener Stegreiftheater Eingang gefunden hat, leitet sich vom tschechischen pavlač - offener Hauseingang ab.
Die Pawlatschen, das ist die Welt der kleinen Leute, wie sie der Schriftsteller Bohumil Hrabal beschrieben hat. Hier pfeift im Winter der Wind und im Sommer stingt es aus den Küchen. Hier wird getratscht und gestritten, geliebt und gehasst. Wasserleitungen und Toiletten befanden sich noch bis weit ins 20.Jh. lediglich im Hof, und so blieb den Bewohnern gar nichts anders übrig, als sich ständig aneinander vorbeizudrängen. Auch wenn die meist winzigen Wohnungen inzwischen zum Großteil modernisiert wurden, sind die Pawlatschen - man findet noch immer genügend solcher alter Häuser in Prag - ein unfreiwilliges Kommunikationszentrum geblieben, wo jeder über jeden Bescheid weiß: Wenn es ehelichen Zank gibt, der Nachbar wieder einmal total betrunken nach Hause gekommen ist oder die Polizei amtsgehandelt hat. Anonym, wie etwa in den seelenlosen Wohnsilos, die in den Vorstädten in den Himmel ragen, bleibt hier niemand. Eines hält die Pawlatschenleute zusammen: die Not und eine gehörige Portion von unerschütterlichem Humor.
1.6.2013
Am Morgen ist die Burg am Schönsten
Es lohnt sich, den Wecker zu stellen und noch im Dunkeln aufzustehen und sich auf die Burg zu begeben. Jeden Tag um 5 Uhr öffnet sich das Gelände der Burg. Erst um 9 Uhr öffnen sich die Objekte für Touristen. Es geht hier nicht um Kosten zu sparen, aber in diesen vier Stunden hat die Burg eine ganz andere Atmosphäre. Ab 5 Uhr / ab November bis März ab 6 Uhr / ist es möglich, die ganze Burganlage von den alten Burgtreppen / Stare zamecke schody / über alle Innenhöfe bis zum Matyastor / Matyasova brana / am Hradschin-Platz zu besichtigen. Anschließend in den Garten Na baste abzubiegen und Obrazarna / Burg Galerie / entlang zum Prasny most und zurück auf II. Innenhof zu gehen.
Es mag vielleicht sonderbar erscheinen, in aller Frühe auf die Burg zu laufen , aber die Atmosphäre ist einzigartig. Auf den Pflastern ist jeder Schritt zu hören und das Licht ändert die Farbe an den alten Wänden mit jeder Minute. So früh entdecken Sie auf den leeren Innenhöfen all die Details, welche den Touristenmassen tagsüber verborgen bleiben. Der Spaziergang ohne Eintritt und Touristen lohnt sich.Ähnlich ist die Lage am Spätabend - die Burg ist bis Mitternacht / im Winter bis 23 Uhr / geöffnet, aber da ist die Burg nicht ganz so leer und still.
31.03.2013
Třebíč - eine Stadt mit Geschichte
Třebíč liegt im Landkreis Vysocina am Ufer des Flusses Jihlava. Mit derzeit rund 38000 Einwohner ist Třebíč zweitgrößte Stadt der Region.
Die Anfänge der Stadt reichen bis in das Jahr 1101, als mährische Teilfürsten an diesem Ort ein benediktiner Kloster gründeten. Dieses Kloster war ein bedeutendes regionales Zentrum für religiöses Leben und Bildung. 1270 gründete der Abt Martin die Stadt Trebic. Einen historischen Einschnitt bedeutete für die Stadt das Jahr 1468 als sie im Zuge der Kriege zwischen zwischen Georg aus Podebrady und Matthias Corvinus nahezu vollständig zerstört wurde. 1525 ging das Klostergut dann in die Adelsherrschaft derer von Pernstein, Osovsky und Wallenstein über.
UNESCO - Sehenswürdigkeiten in Trebic
Der Eintrag der romantischen St.Prokop Basilika sowie des Jüdischen Viertels einschließlich des Jüdischen Friedhohs in das Unesco-Weltkulturerbe-Verzeichnis stellte im Jahr 2003 ein wichtiges lulturhistorisches Ereignis für die Stadt dar.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt sind ein Beleg dafür, dass hier Juden und Christen friedlich zusammenleben konnten, was auch einer der Hauptgründe für die Aufnahme der Stadt auf die Unesco-Verzeichnis war. Die historischen Sehenswürdigkeiten in Trebic sind damit das 12.Unesco-Weltkulturerbe Tschechiens.
Die Entfernung aus Prag 170 km, davon 150 km die Autobahn.
28.02.2013
Kutna Hora - Kuttenberg
Kutna Hora ist eine schöne und interessante Stadt 80 km östlich von Prag entfernt. Die Anfänge der königlichen Bergstadt sind eng mit der Erschließung ergiebiger Silbererzlager in der 2.Hälfte des 13.Jahrhunderts verbunden. Unmittelbar danach führte der König Wenzel II. eine neue Währung ein Prager Groschen, der am Anfang in der königlichen Münzstätte Welscher Hof geprägt wurde. Am Ende des 13.und im 14.Jahrhunderts wurde in Kuttenberg ungefähr ein Drittel der gesamten Silberproduktion Europas gewonnen. Die Grube Esel erreichte damals eine Tiefe von mehr als 500 m und galt als die tiefste der Welt. Kuttenberg entwickelte sich in dieser Zeit dank Reichtum aus dem Silberbergbau zur zweitwichtigsten böhmischen Königstadt und konkurierte damit mit Prag.
30.01.2013
Sehenswertes in Kutna Hora - Kuttenberg
Böhmisches Silbermuseum und die St.-Georg-Grube, Welscher Hof, Bömisches Silbermuseum, St.Barbora Kirche, Sedletzer Abtei, Maria-Himmelfahrt und St.Johannes der Täufer Kathedrale, Allerheiligen-Friedhofskirche mit Beinhaus.
17.12.2012
Liebe Freunde Prags!
Es ist eine Zeit der Besinnung, eine Zeit der Freude, es ist aber auch eine Zeit der Dankbarkeit.
Wir möchten uns bei Ihnen für die Treue zu Prag danken, wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Jahr 2013!
30.09.2012
Jetzt sogar drei Brauereibesichtigungen in unserem Angebot.
Neben einer Besichtigung der kleine Brauerei U Fleku im Stadtzentrum bieten wir ab jetzt noch eine weitere Brauereibesichtigung in eine der größten Brauereien Tschechiens im Stadtteil Smichov an. Die Jahresherstellung in U Fleku ist gleich wie die Tagesherstellung in Smichov. Die Gruppen können also wählen. Außerdem ist noch eine interessante Brauerei in Velke Popovice etwa 20 km von Prag entfernt. Hier kann man auch eine interessante Führung auf englisch buchen.
24.07.2012
Prag - die hunderttürmige Stadt
Die Bezeichnung hunderttürmiges Prag wurde vermutlich erstmals vom Schriftsteller Josef Hormayer Anfang des 19.Jahrhunderts gennant. Bernardo Bolzano hat die prager Türme als Erster gezählt und kam auf 103. Allerdings hatte er die Wasserwerke und privaten Häuser nicht dazu gezählt.
Im ersten Drittel des 20.Jahrhunderts haben die Enthusiasten rund 400 Türme gezählt. Heute werden sie durch den Prager Touristenverband auf 500 geschätzt.
Die begeisterten Anhänger der Türme haben sich jetzt bemüht sie zusammen zu zählen. Sie flogen mit dem Flugzeug über Prag und auf einer Fläche von 28 km2 haben sie 120 der bedeutesten Türme gezählt. Diese haben sie fotografiert, gemessen, dokumentiert und beschrieben. Die Gesamtzahlt den Türme wurde auf 1000 geschätzt. darin sind die Türme den Bürgerhäuser nicht enthalten.
Ab 2013 bieten wir eine neue Führung "Erkennen Sie Prag" der Türme an.
20.06.2012
Freie Kilometern - wie nutzen wir Diese aus?
Viele Gruppen bekommen vom Busunternehmen freie Kilometern. Wir möchten Ihnen Tipps geben, wie Sie Diese auch nutzen können.
Eine Möglichkeit sind die Dolomitenhöhlen in Bozkov. In dieser Höhle befindet sich der größten unterirdische See Tschechiens. Die Führung dauert etwa 45 Minuten.
Nach der Besichtigung der Höhle kann man in einer Gaststätte im Dorf sehr gut essen. Das berühmte Gasthaus Dřevěnka / Holzhaus / wurde in den Büchern schon im Jahre 1752 erwähnt und seit dem 8.November 2011 steht es unter Denkmalschutz.
Auf dem Rückweg können wir noch die Felsenburg Vranov besuchen. Hier kann man über eine schmale Felstreppe hinauf bis zum höchsten Punkt des Sandsteinkliffs steigen, auf dem man eine atemberaubende Aufsicht auf die Umgebung hat.
Die Entfernung von Prag bis nach Bozkov zur Höhle sind das 120 km, 90 km davon sind Autobahn. Insgesamt beträgt die Fahrt also maximal 250 km.
31.05.2012
Ameisensteg in Hostinne
Wälder am südlichen Rande der Stadt Hostinne bewohnt eine der zahlreichsten Kolonien der Ameisen Formica polyctena im Riesengebirgevorland. Ein System von Ameisennesten wird dank der hiesigen begeisterten Naturfreunden langfristig beobachtet und geschützt. Die Route ist 4,6 km lang, der Höhenunterschied ist 130 m. Die Route ist in zwei Hälften mit je 2,3 km geteilt. In der Mitte befindet sich ein Rastplatz, wo man sich nachträglich nochmals entscheiden ob man die ganze Route oder nur ihre erste Hälfte absolvieren möchte. Für die gahze Route brauchen Sie etwa 1,5 Stunde in Betracht zu nehmen. Dank 15 Infotafeln, die entlang der Route verteilt sind, erfahren Sie viel Interessantes nicht nur über das Leben der Ameisen, sondern auch über weitere Merkwürdigkeiten der hiesigen Natur: Waldvögel, Bienen,Wiesenblumen.
Die Entfernung aus Prag 130 km.
12.04.2012
Berg Milesovka - Donnersberg
Im Wettbewerb hat dieser 837 m hohe Berg als " Berg mit bester Aussicht " zwischen den tschechischen Touristen gewonnen. Auch Alexander von Humboldt besuchte diesen Berg im Jahre 1819 und bezeichnete ihn als die drittschönste Aussicht, welche er je gesehen hat. Gemeinsam mit dem preußischen König hat er den Berg bis 1839 jedes Jahr besucht. Auch Göthe war da. Auf dem Berg kann man bei schönem Wetter sogar die 300 km entfernten Alpen sehen. Am einfachsten erreicht man den Gipfel in ca 40 Minuten vom dem Dorf Bilka aus. Donnersberg liegt 70 km von Prag und 26 km von Theresienstadt entfernt.
08.03.2012
Wie fragt man richtig auf Tschechisch?
Ein Amerikaner erzählt in der Zeitschrift Reflex seine Erfahrungen aus Tschechien: Als ich vor über 20 Jahren nach Prag kam, war das Erste, Welches ich lernen musste, wie man auf Tschechisch richtig Fragen stellt. Auf Englisch fragen Sie: " wissen Sie, wie spät ist es?" Auf Tschechisch klingt das öfters:"wissen Sie nicht, wie spät ist es?" In tschechischen Läden fragen Sie nicht:" Haben Sie eine AAA Baterie?" Mir kam es auch so vor, dass auch die Art wie sie fragen, ihren Anstand und Bescheidenheit ausdrückt. Auch würden die Tschechen sagen:" Entschuldigen Sie bitte, wissen Sie ganz zufälligerweise, wie spät es ist? Ich möchte Sie aber auf keinen Fall stören und ich würde natürlich verstehen, wenn Sie das nicht wissen". In kurzer Zeit habe ich aber verstanden, dass diese Art zu fragen oft begründet ist: zum Beispiel noch im Jahr 1991 hatte es Sinn, die tschechische Verkäuferin zu fragen: haben Sie nicht Dies und Das?" Und die Antwort lautete oft:" Nein, das haben wir nicht!" Ja, das war vor mehr als 20 Jahren. Die Verhältnisse haben sich wesentlich verändert. Aber die Art der Fragen bleibt oftmals bis heute gleich. /Verkürzt/.
31.01.2012
Erste Ergebnisse aus der Zählung der Bevölkerung Prags
Prag hatte am 26.März 2011 1,272 Millionen Einwohner, das ist die höchste Zahl in der Geschichte Prags. Der Einwohnerzahl stieg in den letzten 10 Jahren um 104 000. Wesentlich stieg aber auch der Anteil der Ausländer in Prag von 3 auf 14 Prozent der Bevölkerung - am Meisten sind Slowaken, Ukrainer und Russen vertreten. Die Einwohnerzahl stieg um 9 Prozent, allerdings die Zahl der Kinder bis 15 Jahren nur um 3,5 Prozent. Auf 100 Einwohner über 64 Jahren sind in Prag nur 77 Kinder. Fast 44 Prozent der Männer und 36 Prozent den Frauen sind single. Ein viertel der Bevölkerung in Prag hat einen akademischer Titel, 35 Prozent haben eine Mittelschule absorviert.
20.12.2011
Schöne, besinnliche, fröhliche, erholsame Weihnachten wünschen wir Ihnen und Ihren Lieben. Für das neue Jahr 2012 vor allem Gesundheit, Mut und Zuversicht.
Gleichzeitig möchten wir einmal DANKE sagen zu unseren Gästen und Freunden von Prag. Danke für das Interesse, die Treue, das entgegengebrachte Vertrauen und für die vielen schönen Erlebnisse mit Ihnen allen - Sie alle schaffen es, das uns Arbeiten immer noch und immer wieder Spaß macht.
21.11.2011
Ein bisschen Geograpfie
Wenn wir gemeinsam mit einer Gruppe mit dem Bus unterwegs sind, haben wir genug Zeit auch über Geographie zu reden. Durch Prag verläuft die Moldau, etwas weiter nördlich mündet sie in die Elbe. Ich wohne ein bisschen weiter, entgegen dem Strom der Elbe. Die Elbe bekam nun eine neue Markierung - die Tafeln geben die Entfernung der Mündung in die Nordsee an. Alle Hundert Meter sind markiert. Nun meine Frage an Sie: Wie weit ist es von der Mündung der Elbe in die Nordsee bis hin zu uns? Die Antwort finden Sie im Bild unten.
20.10.2011
Seit Montag d.24.10.2011 ist das weltgrößte Reiterdenkmal aus Bronze wieder auf dem Prager Veitsberg - Vitkov zu bestaunen.
Die Statue von Jan Zizka von Trocnov ist ein einzigartiges Symbol unserer Geschichte. Mit einer mehrtägigen Lichtinstallation feierte Prag den einäugigen Hussitenführer hoch zu Ross.Das Standbild musste wegen seines maroden Zustands ausgebessert werden. Zum ersten Mal war die Statue am 14.Juli 1950 der Öffentlichkeit präsentiert worden - genau 530 Jahre nach dem historischen Sieg der Hussiten über die zahlenmäßig überlegenen Kreuzziegler.
25.08.2011
Stadt des Sports
Tschechiens Fussballfans haben in diesen Tagen allen Grund zur Freude. Nachdem den amtierende Meister Viktoria Plzen in der vergangenen Woche die letzte Hürde auf dem Weg in die Champions League gemeistert hat und den FC Kopenhagen mit 2:1 besiegte, warten in der Gruppenphase absolute Traumgegner. Zunächts muss sich die Mannschaft am 13.September im Prager Stadion Eden mit dem weißrussischen Meister Bate Borisov begnügen, ehe sie am 4. und 6.Spieltag zwei der erfolgreichsten Mannschaften der Welt auf dem Rasen im Stadteil Vrsovice empfangen. Am 1.November kommt FC Barcelona mit Messi, Xavi und Iniesta. Am Nikolaustag, 6.Dezember, reist AC Mailand nach Prag.
24.06.2011
Prag ist sicherer als Wien
Wer hätte das gedacht. Prag ist sicherer als Wien. Während in der österreichischen Hauptstadt im Jahr 2009 rund 1030 Straftaten pro 10 000 Einwohner registriert wurden, waren es in Prag 628. Auch übertrifft die tschechische Hauptstadt in puncto Sicherheit die Metropolen Paris, London und Brüssel.
30.05.2011
Ja sagen im Herzen von Prag
Hochzeiten in der tschechischen Hauptstadt finden in traumhaften Kulissen statt und sind dabei vergleicherweise preiswert. Rund 60 Deutsche geben sich im historischen Kern von Prag jährlich das Jawort. Die meisten Deutsche, die in Prag heiraten möchten haben entweder Familie oder Freunde, die tschechisch sprechen. Die helfen ihnen bei den Formularen und Terminklärung. Wer seine Hochzeit in Prag plant, sollte sich zunächts entscheiden, wo sie statfinden soll. Denn davon hängt ab, welches Standesamt für die Formalitäten zuständig ist. Die meisten Ausländer entscheiden sich für eine Hochzeit im Herzen der Stadt. Dafür zuständig ist das Standesamt von Prag 1.
13.04.2011
Ein Koloss feiert Geburtstag
Das massive Gebäude, das Ende der siebziger Jahre in der Nähe der Prager U-Bahnstation Vysehrad im Prager Stadtteil Nusle erbaut wurde, ist den Pragern nie richtig ans Herzen gewachsen. Eröffnet wurde der Kulturpalast - Palac kultury am 2.April 1981 von Staatspresident Gustav Husak.
Am vergangenen Wochenende jährte sich dieser Tag zum 30.mal. Dennoch ist vielen Pragern nicht so recht zum Feiern zumute, da das heutige Kongreszentrum bei vielen immer noch schlechte Erinnerung hervorruft. Es schaut in den Augen vieler Hauptstädter nicht nur hässlich aus, sondern ist auch ein Symbol für die kommunistische Vergangenheit.
Der damalige Vorsitzende der Prager Kommunisten Kapek sprach bei der Eröffnung von "einem einzigartigen Gebäude, welches an Schönheit und Größe auf der ganzen Welt kaum zu übertreffen ist". Die tschchoslowakischen Medien kommentierten den Kulturpalast als "ein Symbol des sozialistischen Prags". Weniger begeistert zeigten sich die Pragern und gaben dem Gebäude schon bald den Spitznamen "Menschenschlucker".
10.03.2011
Der Prager Ausssichtsturm ist 120 Jahre alt
Der Prager "Eiffelturm" rangt schon seit 120 Jahren vom Hügel über die Metropole heraus. Genau am 16. März 1891 hat der Bau begonnen und und schon 5 Monaten später war der Turm fertig. Erbaut wurde der Turm in einer Rekordzeit für 32000 Gulden von 100 Arbeitern.
Der schlanke und hohe Eiffelturm in Paris hat die Mitglieder des Tschechisches Touristen Verbandes beim Besuch der Weltausstellung verzaubert. Bei ihrer Rückkehr haben haben sie beschlossen, so etwas Ähnliches in Prag zu bauen.
Der Ausssichtsturm in Prag ist kleiner, als sein 324 m hohen Bruder in Paris. Er ist nur 63,5 m hoch und hat 299 Trepppen. Wenn man aber die Höhe über dem Meeresspiegel vergleicht, dann ist der Prager Turm um 45 m höher.
14.02.2011
Die Reiselustigen trafen sich wieder in Prag
In Prag fand am Wochenende die Messe "Holiday World" statt. Auf dem Messegelände haben sich mehr als 700 Aussteller aus fast 50 Länder vorgestellt. Am Samstag und Sonntag besuchten mehr als 30000 Besucher die Messe. Die Tschechen reisen sehr gerne und haben wieder gezeigt, dass sie beim Reisen wenig Angst haben. Das große Interesse war nach den ersten Nachrichten über Reisen nach Ägypten. Tschechische Reiseveranstalter möchten nach kurzer Pause mit den Reisen nach Nordafrika ab Ende Februar wieder beginnen. Auch in den neunziger Jahren waren die Tschechen diejenigen, die trotz Krieg in ehem.Jugoslawien die Adriaküste weiter besucht haben, damals hauptsächlich Istrien.
10.01.2011
Staatliche Feiertage 2011
01.01.2011 Neujahr, 25.04.2011 Ostermontag, 01.05. Tag der Arbeit, 08.05.2011 Tag der Befreiung vom Faschismus, 05.07.2011 Tag des Heiligen Cyril und des Hl. Methodius, 06.07.2011 Jan Hus-Tag, 28.09.2011 Tag der Tschechischen Selbstständigkeit, 28.10.2011 Tag der Unabhändigkeitserklärung, 17.11.2011 Tag des Kampfes für Freiheit und Demokratie, 24.12.2011 Heiligabend, 25.12.2011 Erster Weihnachtstag, 26.12.2011 Zweiter Weihnachtstag.
20.12.2010
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde,
es ist eine Zeit der Besinnung, eine Zeit der Freude, es ist aber vor allem eine Zeit der Dankbarkeit. Wir möchten uns für Ihre Treue zu Prag danken. Wir wünschen Ihnen Frohe Weihnachten und ein gutes Neues Jahr 2011.
Wir hoffen auf ein gesundes Wiedersehen in Prag!!
Jan Polena + Team
08.12.2010
Euro in Tschechien - wann ?
In einem Fernsehgespräch am Sonntag sagte der Premieur Petr Necas: "ich kann ganz offen sagen, dass meine Regierung bis Ende der Regierungszeit, also bis 2014, keinen festen Termin für die Umstellung in Euro festlegen wird". Einen Tag später hat der slowakische Finanzminister Miklos ( Slowakei hat schon Euro ) im tschechischen Fernsehen sein volles Verständnis für diese Entscheidung ausgesprochen. Die Unterstützung für den Euro sankt in den letzten zwei Jahren unter der Bevölkerung von 60 auf ca 45 Prozent.
02.12.2010
Betrug am Bürger
Kurios, koruppt oder nur komisch. Für den Ausgang der Kommunalwahlen in Prag fällt es schwer die passenden Worte zu finden. Denn das Ergebnis stellt alle mathematischen Regeln auf den Kopf. Es gewinnt zwar die Partei TOP09, die aber sitzt jetzt im Stadtparlament in der Opposition. Der eigentliche Wahlverlierer, die ODS, wird hingegen weiter regieren. Viele Prager können es nicht fassen und sind verständlicherweise wütend. Es geht um Posten, Kontakte und natürlich um Einfluss und Geld. Dabei scheint jedes Mittel recht zu sein.
02.11.2010
Bald werden wir hier in Tschechien an die Ereignisse im November 1989 gedenken. Bei den Demonstrationen damals im November wurde eine verbotene "Hymne" gesungen. Das Lied von Marta Kubišová "Gebet für Marta". Marta Kubišová gehörte auf Grund ihrer Ablehnung der sowjetischen Okkupation vom August 1968 zu den verbotenen Künstlern, die 20 Jahre gar nicht auftreten durften. Sie sangt dieses Lied immer am Ende einer Demonstration. Und wir alle glaubten dadurch an eine bessere Zukunft. Viele meinen, dass der Text dieses Liedes, welches schon im Jahre 1968 ein Protestsong war, immer noch aktuell ist. Ich habe eine englische Übersetzung für dieses Lied gefunden.
Let peace continue with this country. Let wrath, envy, hate, fear and struggle vanish.Now, when the lost reign over your affairs will return to you, people, it will return.
The cloud is slowly sailing away from the skies, everyone is reaping his own harvest.Let my prayer speake to the hearts that are not burned by the times of bitterness like blooms by a late frost.
11.10.2010
Gastrotipp - typisch böhmisch
Zwar steht es an fast jeden Restaurant im Prager Zentrum geschrieben und das mindestens in drei verschiedenen Sprachen, doch traditionelle Küche sucht man in der Altstadt zumeist vergebens.Wer wirklich gemütlich, wennmöglich gemeinsam mit Einheimischen speisen möchte, muss auf die Suche gehen. In der unmittelbarer Nähe des Stromovka-Parks in Praha 6 wird man fündig.
Na Slamniku, Wolkerova 12, Praha 6
02.09.2010
Entlastung für den Prager Süden
Kilometerlange Staus und stockender Verkehr so weit man schaut. Fahrer, die aus Richtung Nürnberg und Pilsen kommend auf die Autobahn nach Brünn wechseln wollen, wissen ein Lied davon zu singen. Doch bald gilt auch auf dieser Strecke: freie Fahrt für freie Bürger.
Die neue Prag-Umfahrung soll am 20.09.2010 eröffnet werden. Autofahrer müssen dann nicht mehr die stark befahrenene Strecke durch den Süden der Hauptstadt wählen. Ist die Strecke eröffnet, verkürzt sich die Fahrzeit von der D1 auf die D5 um 18 Minuten, bisher dauerte der Weg dorthin doppel so lang.
Durch diese neue Autobahnverbindung sind unsere Hotels mit dem Bus schneller zu erreichen. Das betrifft hauptsächlich Hotel Vysocansky pivovar, Alexis, Rezidence Vitkova sowie Nordik.
03.08.2010
Streit um Muchas-Epos
Der berühmte Bilderzyklus Slawisches Epos von Alfons Mucha bleibt in Moravsky Krumlov. Es wird auf Veranlassung der Familie Mucha nicht nach Prag überstellt. Das bestätigte der Bürgermeister der mährischen Kleinstadt Moravsky Krumlov.
Das Epos besteht aus 20 Gemälden.Da die tschechische Hauptstadt, die sich laut einem von Mucha gegengezeichneten Vertrag als Besitzer der Bilder versteht, keinen geeigneten Standort für das Epos finden konnte, hatte sie es vor 47 Jahren als Leihgabe nach Moravsky Krumlov gegeben. Dort wird das Epos im Stadtschloss aufbewahrt. Prag hatte nun anlässlich des 150.Geburtstages des Malers eine Rückgabe gefordert.
Dagegen protestierten dessen Enkel und zahlreiche Bewohner von Moravsky Krumlov. Sie beriefen sich auf den letzten Wunsch Muchas, der das Werk an einem ,,würdigen Ort,, aufbewahrt haben wollte. Das sei bei dem von der Stadt Prag vorgeschlagenen Messepalast -Veletrzni palac der Nationalgalerie nicht der Fall.
07.07.2010
Seit 1.Juli gelten in der Gastronomie neue Richtlinien zum Nichtraucherschutz. Seit vergangenem Donnerstag müßen sich Restaurantsbetreiber entscheiden: sind Raucher oder Nichtraucher willkommen? Nur Betreiber von Lokalen, die über mehr als einen Raum verfügen, dürfen weiterhin beide Gruppen begrüßen. Damit die Besucher wissen, in welcher Art von Restaurant sie antreten,muss ein entsprechender Aufkleber gut sichbar an der Eingangstür angebracht sein. Vergisst der Wirt dieses Schild, muss er mit einer Strafe von bis zu 5000 Kronen - etwa 200 Euro rechnen. Seit 1.Juli gelten ausserdem höhere Strafen für den Verkauf Tabakerzeugnissen an Jugentliche unter 18 Jahren. Bei Verstoß drohen eine Geldstrafe von 50 000 bis 500 000 Kronen oder der Entzug des Gewerbescheins für bis zu zwei Jahre. Bis zu 10 000 Kronen werde fällig, wenn an Orten, an dennen das Rauchen untersagt ist, dennoch gequalmt wird.
31.05.2010
Tipp für Ihre Freizeit in Prag - Schloss Troja
Die Inspiration für das im Frühbarockstill errichtete Schloss kam von den italienischen Vorstadtvillen, die hauptsächlich als Sommersitzte genutzt wurden. Das Projekt für dieses Bauwerk stammt von Jean Babtiste Mathey.Richtung Moldau entstand ein wunderschöner französicher Garten mit einer Orangerie,Brunnen und einem Schlosstheater. Das Schloss blickt mit einer außergewöhlich eindrucksvoll gestalteten zweiflügeligen Stiege auf den Garten. Nach Mitte des 18.Jahrhunderts erwarb Maria Theresia das Schloss für die Zwecke des Heims für Adelige auf der Prager Burg. Der letzte Besitzer, Alois Svoboda,schenkte es im Jahre 1922 dem Staat. In der 30er Jahren des 20.Jahrhunderts begann auf einem Teil des Grundstücks schrittweise der Tiergarten zu entstehen. Im Jahr 1963 erwarb die Galerie der Stadt Prag das verkommene Objekt. In den 1990ern wurde das Schloss renoviert und beherbergt seither eine Sammlung böhmischer Kunstwerke aus dem 19.Jahrhundert.Im Jahr 2006 wurde eine Dauerausstellung - Ewiger Sommer in der römischen Villa - eingerichtet. Im Zusammenhang mit der ursprünglichen Bestimmung des Schlosses wurden in seinen Kellerräumen - in den ehemaligen Weinkellern - eine Weinbauausstellung und eine Vinothek eingerichtet. Das gesamte Gebiet des Kessels von Troja wurde im Jahr 2002 vom damaligen Jahrhunderthochwasser schwer in Mitleidenschaft gezogen. An der Erneuerung beteiligte sich eine ganze Reihe von Institutionen. Heute ist dieses Gebiet wieder eine touristisch hoch attraktive Gegend.
11.05.2010
Prager fahren gut mit Bussen und Bahnen
Das Nahverkehrssystem in der tschechischen Hauptstadt ist viertbeste in Europa. Nicht nur die Prager, sondern auch viele Touristen haben es sich schon lange gedacht. Der Prager öffentliche Nahverkehr zählt zu den besten in Europa. Dass dies nicht nur ein Gefühl ist,sondern auch Fakt, wurde nun durch einen Test bestätigt. Durchgeführt hatte diesen eine Internationale Automobil-Föderation,die die öffentliche Verkehrssysteme in 23 europäischen Metropolen unter die Lupe genommen hatte. Dabei landete die tschechische Hauptstadt auf einem guten vierten Rang. Besser schnitten nur Wien, Helsinki und Spitzenreiter München ab. In Prag haben wir ein sehr gutes Verkehrsnetz und ein gutes Angebot an Verknüpfungen, das macht Nahverkehr für viele sehr attraktiv.
26.04.2010
Expresssbuslinie Prag-Nürnberg - erfolgreicher Service
Seit der Betriebsaufnahme der Expressbuslinie Prag-Nürnberg sind nun fast neun Monate vergangen und bereits in dieser Anfangsphase haben weit über 60 000 Reisende die Verbindung genutzt. Aufgrund des Erfolgs gibts es jetzt im Frühjahr zahlreiche Verbesserungen im Angebot. So gibt es seit 1.März zusätzlich eine Begleitperson mit an Bord. Sie unterschtützt die Gäste z.B. mit dem Gepäck, bei Auskünften oder anderen Fragen und serviert Snacks und Getränke am Platz in der 1.und 2.Klasse. Dieser zusätzliche Service kommt bei den Fahrgästen sehr gut an.
Zum 1.Mai 2010 wird außerdem das Fahrplanangebot der Expressbuslinie Prag-Nürnberg verbessert. So werden unter anderem am Wochenende mehr Verbindungen zwischen beiden Städten angeboten. Die Fahrzeiten verkürzen sich zum Teil deutlich.Die schnellste Verbindung verkehrt nun in nur noch 3:37 Stunden. Weitere Informationen und Auskünfte zu Fahrplan,Reservierungen und Fahrkarten erhält man bei allen DB-Verkaufsstellen.
06.04.2010
Nicht nur Leute reisen
Die Jahreszeiten sind aus unseren Supermärkten verschwunden. Im Januar sind Trauben oder Himbeeren zu kaufen, im April Pfirsiche, im Juni Kürbisse und im Dezember Erdbeeren. Dafür bezahlt man für Tausende Kilometer lange Strecken, welche unsere Einkäufe absolvieren müssen und vor allem den Verlust von Vitaminen, Geschmack und Aroma.
Eine tschechische Zeitung hat die Entfernungen getestet. Für 795 Kronen - etwa 32 Euro - haben sie das Essen gekauft, welches insgesamt 68 077 Kilometer bis nach Prag absolviert hatte. Es handelte sich um 37 unterschiedliche Lebensmittelarten.
Die größte Entfernung hat ein Glas Honig zurückgelegt - 21 346 Kilometer. Eine Mischung aus EU Ländern und Nicht EU Ländern. Es handelte sich um Honig aus Chile, Argentinien, China und Tschechien. Auch Rosinen haben sich auf der Spitze platziert. Sie sind aus Valparaiso in Chile nach Hamburg gereist, dann nach Bratislava in der Slowakei, um hier verpackt und nach Prag geschickt zu werden.
Der Anteil von importierten Lebensmitteln ist blitzschnell nach unserem EU Beitritt gestiegen. Noch im Jahre 2000 stammte mehr als 50 Prozent Gemüse in tschechischen Läden aus dem Inland. Im Jahre 2009 waren das nur noch etwa 10 Prozent. Nur alleine im Februar 2010 hat man nach Tschechien nach Tschechien 4000 Tonen Möhren importiert. Am meisten aus Holland und Belgien. Es geht aber nicht nur um Obst und Gemüse. Auch Milchprodukte und Fleisch stammen immer häufiger aus dem Ausland. Im Jahre 2000 stammten ganze 97 Prozent Schweinefleisch aus unseren Haltungen. Im Jahre 2009 waren das nur noch 38 Prozent. Noch rasanter ist der Anstieg bei Butter. Von ca 5 Kilo Verbrauch pro Kopf waren im Jahre 2000 ganze 4,90 aus dem Inland.Letztes Jahrwaren es nur noch knapp 3,50 Kilo.
Im Februar 2010 haben wir in die Slowakei 56 500 Hähnchen exportiert. Zur gleicher Zeit kaman aus der Slowakei nach Tschechien 56 056 Hähnchen.Ein Kilo tschechisches Hähnchen war um 1 Heller teurer als Slowakisches. Das geschicht aber nicht nur bei uns. Wenn die Briten 31,1 Tonnen Hähnchen nach Holland exportieren, exportieren die Holländer in der gleichen Zeit 61,1 Tonnen nach England. Über die Sache diskutiert man im Europäischen Parlament. Lebensmittel sollten hauptsächlich aus dem land stammen, wo sie dann auch verbraucht werden. Aber bisher wurde darüber nur diskutiert. Alle konkreten Vorschläge endeten bisher unter dem Tisch. Das Supermärktenlobby ist einfach zu stark.
05.03.2010
Immer mehr unserer Kunden wohnen im Apparthaus Rezidence Vitkova bei der U-bahnstation Florenc. Die Leute fragen oft nach dem Ursprung des Namens Florenc. Florenc gilt als Name für das Gebiet zwischen Neustadt und Karlin. Das erschien schon im 15.Jahrhundert. Karl der IV gründete im Jahre 1348 die Neustadt und erlaubte den Italienern aus Florenz sich hier an zu siedeln. Es gibt aber auch andere Quellen die besagen, dass durch die viele Blumengärten, die sich hier befanden, der Name flores-Florenz entstanden ist. In Tschechien ist der Begriff Florenc als Bushauptbahnhof bekannt. Der Film "Florenc 13.30" zeigt wie die Gegend in den 50.Jahren des 20.Jahrhunderts ausgesehen hat. Im August 2002 wurde das ganze Florenc überflutet, in den Straßen flossen bis zu 150 cm Wasser und dadurch war nur der Bootsverkehr möglich. Die Stadtteile Karlin sowie Florenc wurden anschließlich komplett rekonstruiert.
24.02.2010
Provisorium Altstädter Ring
In seinem derzeitigen Zustand ist der Altstädter Ring ein Provisorium, das auf lange Sicht nicht erhalten werden kann - lautet das Ergebnis einer Konferenz, an der vor einer Woche rund hundert Fachleute teilnahmen. Sie berieten über eine Neugestaltung des Altstädter Rings und um die künftige Nutzung der freien Fläche hinter dem Rathaus.
Dessen Ostflügel war während des Prager Aufstands im Mai 1945 so stark beschädigt worden, daß er abgerissen werden mußte. Auf der Konferenz diskutierten Historiker, Architekten und Denkmalschützer zudem über die Fragen, ob das Jan-Hus-Denkmal vom Altstädter Ring entfernt und dafür eine Mariensäule aufgebaut werden soll. Eine solche stand dort bereits bis Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts.
Im Jahr 2007 hatte die Prager Stadtverwaltung eine Kommission zur Beurteilung der Erweiterung des historischen Rathauses eingesetzt. Diese kam zum Ergebnis, man müsse auch über eine Wiederbelebung des Altstädter Rings beraten. Es gehe nicht nur um die Renovierung von Fassaden. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Funktion des gesamten Platzes.
09.02.2010
Wer von Berlin, Sachsen oder Sachsen-Anhalt mal kurz über das Wochenende in die Alpen zum Skifahren will, stößt schnell an seine Grenzen. Mehrstündige Autofahrten machen einen Kurztrip angesichts der recht großen Entfernungen so gut wie unmöglich.Doch es gibt auch für die Bewohner aus den nördlichen und östlichen Teilen Deutschlands Möglichkeiten ohne eine allzu lange Anreise zu den Hügeln, die die Welt bedeuten, zu kommen.
Vor allem das Skiareal am Bournak im Erzgebirge hat sich im Sachsen mittlerweile als Geheimtip herumgesprochen. Wer meint, im Erzgebirge nicht allzu viel Abwechslung erwarten zu können, wird überrascht sein, was das kleine Skigebiet unweit von Teplice bietet. Vor allem dann, wenn man einen Blick von unten an der Talstation auf den Hang wirft. Die rund 700 Meter lange Piste überwindet einen Höhenunterschied von mehr als 256 Meter und ist etwas für echte Könner. Als schwarz gekennzeichnet hält sie daher auch das, was sie verspricht. Allerdings sollte man gute Kanten haben, da besonders gegen Abend die eine oder andere Eisfläche den Skifahrer in Schwierigkeiten bringen kann. Ansonsten machen alle Pisten einen gut präparierten Eindruck. Jeden Abend werden die Abfahrten mit den Pistenraupen wieder bestens hergerichtet.
Auch weniger gute Skifahrer brauchen nicht zu verzweifeln, denn für sie bietet sich eine etwa 930 Meter beziehungsweise etwa 500 Meter lange Strecke auf der Westseite des Berges an. Dort findet man auch eine mehr als 2,5 Kilometer lange blau gekennzeichnete Abfahrt, die vor alelm Anfängern entgegenkommen dürfte. Mittelschwer ist die 600 Meter lange und schöne Abfahrt auf der Ostseite des Bournak.
13.01.2010
Die Kultur des Hundes
Wer nach Tschechien reist, muss mit einer regelrechten Kultur des Hundes rechnen. Nirgendwo in Europa werden mehr Hunde gezüchtet. Ungefähr 2 Millionen Haushalte, das entspricht etwa 41 Prozent der Bevölkerung haben hier einen Hund zu Hause. In Österreich dagegen sind etwa 500 Tausend Hunde registriert. Nahezu die Hälfte der Bevölkerung begegnet täglich einen Hund. Im Vergleich zu Frankreich, da besitzen 38 Prozent, in Deutschland etwa 13 Prozent und in der Schweiz etwa 10 Prozent der Bevölkerung einen Hund.
Manchmal dürfen Sie bei uns den Hund nicht einmal böse anschauen.Wenn sie hier im Park spazieren gehen, kann es passieren, daß sie von Hunden und ihren Herren oder Frauen umfasst werden. "Ruhig bleiben, sie sind nicht böse" werden sie dann vermutlich hören. Der Hund ist hier König. Macht er einen Spaziergang, ist das ein Ereignis für den Besitzer. Ohne Hund auszugehen ist für Manchen kein Vergnügen. Ein Hund gehört einfach "dazu". Nicht auf dem Lande, sondern in der Stadt wo der Hund sonst den ganzen Tag auf dem Sofa im Plattenhaus liegt. Aber längst nicht alle an diesem Zustand nicht begeistert. Auch deswegen entstand auf Facebook eine Gruppe mit dem Namem "Ich hasse Exkremente von Hunden". Also das Volk teilt sich nicht nur in Sparta und Slavia Anhänger, sondern auch in Freunde des Hundes und Andere, die sich dadurch belästig fühlen.
21.12.2009
Wie beeinflussen Medien unsere Reiseziele?
Im August 2009 habe ich zusammen mit meiner Frau Albanien besucht. Es handelte sich um eine Gruppenreise. Als mich Freunde und Bekannte damals angesprochen haben, wohin wir dieses Mal in den Urlaub fahren und ich darauf geantwortet habe, nach Albanien, sind viele total erschrocken und haben sogar gefragt, ob wir unser Testament schon geschrieben hätten. Warum sich so viele darüber Sorgen machen? Die Antwort ist, denke ich, ganz einfach. Albanien hat einen schlechten Ruf innerhalb den Medien. Wenn sie schon Nachrichten aus diesem Land veröffentlichen, dann sind diese fast immer nur negativ. Einmal die hohe Kriminalität und auch, daß dort alles vernachlässigt wird. Ich kann mir vorstellen, daß das die Leute schreiben, die zwar das Land auf der Karte finden würden, aber noch nie dorthin gereist sind und somit das Land und die ganzen Umstände überhaupt nicht kennen.
Innerhalb von zehn Tagen fuhren wir von Norden nach Süden, bis hin zur griechischen Grenze. Vom See im Westen, weiter bis nach Mazedonien, welches an Albanien im Osten grentz. Auch zwei Städte in Kosovo haben wir besucht.
Nirgendwo gab es Probleme mit der Sicherheit und gestohlen wurde auch nichts. Auch haben wir keine Konflikte oder Ärger zwischen Einheimischen gesehen. Unser Reiseführer, der schon seit 1997 nach Albanien fährt, hat uns erzählt, daß er noch nie Probleme dort hatte. Früher fuhr er mit seinen Gruppen nach Neapel oder Barcelona. Er sagte uns, daß dort wohl immer was passiert ist, untern anderem auch Geld verschwand. In Albanien dagegen gab es in diesen zwölf Jahren keine Schwierigkeiten.
Das Gleiche gilt übrigens teilweise auch für Prag. Viele haben Angst hier her zu kommen. Eine Lehrerin hat mir erzählt, daß der Kollege Ihr von der Fahrt zusammen mit Ihren Schülern abgeraten hätte. Im Sommer 2002 wurde laut Informationen von Seiten der Medien das ganze Tschechien als Land welches am Boden liegt bezeichnet.
Daher ist es wichtig, sich das Maximum an Informationen vor der Fahrt einzuholen. Am Besten auch von Leuten , die das Land schon mehrmals besucht haben. Ehrlich gesagt, vor dem August wäre ich auch nicht ganz alleine mit unserem Auto nach Albanien gereist. Mittlerweile hätte ich da keine Bedenken mehr. Natürlich gelten die Grundregeln der Sicherheit überall.
14.12.2009
Weihnachtsgebäck - die süße Verführung
Vanocni cukrovi - Weichnachtsplätzchen sollte man am besten selbst backen. Kneten, Formen, Ausstechen, Probieren, Backen und dabei in den Offen schauen, zwischendurch Naschen: Mit dem Weihnachtsgebäck ist ein sinnliches, anheimelndes, im Idealfall auch ein geselliges Genusserlebnis verbunden. Hauptstadtmenschen haben jedoch wenig Zeit zum Selbstbacken - wie ist sonst zu erklären, daß Prager Konditoreien und Bäckereien mit so reichhaltigen Weihnachtsangeboten werben und auf Bestellung liefern?
Wirft man einen Blick in die Backstuben beispielweise in dem Stadtteil Vinohrady sind Kollektionen nach Gewicht erhältlich. Ein Kilogramm Weihnachtsgebäck kann man bereits für ca 14 Euro erstehen. Auch der klassische Quarkstollen stehen auf der Liste. Bestellungen werden bis 23.Dezember, 18 Uhr entgegengenommen.
Schwer im Magen liegende Naschereien sind auf dem Weihnachtsmarkt vor der Herz-Jesu-Kirche zu finden: Marzipanpasteten sind wahlweise Kokos-, Cherry oder Pistazienfühllung und nur am Stück zu erwerben.
06.12.2009
Meine erste Fahrt "nach Westen"
Österreich war das erste Land "im Westen", welches für damalige Tschechoslowakei die Grenzen vor genau 20 Jahren geöffnet hatte. Wir durften ohne Visa nach Österreich fahren.
Das wollten meine Frau und ich natürlich so schnell wie möglich nutzen. So sind wir im Dezember 1989 sehr früh morgens in Richtung Wien gestartet, Nach etwa 3 Stunden kamen wir zur Grenze bei Znaim. Hier haben wir gesehen, daß sich eine Schlange von mehr als 15 km Länge gebildet hatte. Also fuhren wir weiter östlich in der Hoffnung, daß da weniger Verkehr herrschte. Aber Fehlanzeige, bei Mikulov sah die Lage genau so aus. Hier zu warten hatten wir keine Lust. So fuhren wir in Richtung Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei. Gegen Mittag landeten wir statt in Wien in Bratislava. Ganz in der Nähe Bratislavas ist auch ein Grenzübergang, der lange nicht so voll war. Die Slowaken waren damals wahrscheinlich nicht so reisefreudig wie die Tschechen. Hier mußten wir nur knapp eine Stunde warten und gegen 14 Uhr kamen wir endlich in Wien an und das alles ohne Stadtplan und mit ein paar Schillingen in der Tasche. Am Rande der zweispurigen Straße habe ich eine Parklücke gefunden und eingeparkt. Bis heute kann ich mich erinnern, daß die U-bahnstation Nestroyplatz hieß. Also mit der U-bahn zu der Mariahilferstraße, da wir gehört haben, daß dort das Zentrum Wiens ist. Überall um uns herum war Tschechisch und Slowakisch zu hören. Dort haben wir zirka zwei Stunden die Geschäfte angeschaut, um dann schon wieder an die Rückfahrt zu denken. Als ich dann zu meinem Auto kam, war mein erster Gedanke: "Wie ich wohl aus der abends sehr stark befahrenen zweispurigen Straße aus der Parklücke raus fahren könnte?" Alles ging aber reibungslos, die Autos auf der rechten Fahrbahn haben einfach angehalten. Eine nette Überraschung. Diesmal haben wir es riskiert und sind einfach Richtung Hollanbrunn gefahren. Die Schlange war natürlich abends auf österreichischer Seite, aber da wir beeindruckt waren von den Erlebnissen, konnten wir das ohne Aufregung überstehen. Kurz nach Mitternacht waren wir wieder zu Hause. Wir sind damals insgesamt etwa vierzehn Stunden gefahren und haben zwei Stunden in Wien verbracht. Seitdem waren schon mehrmals in Wien gewessen und trotzdem bleibt unsere erste Fahrt in tiefster Erinnerung.
21.11.2009
Eine Umfrage in Tschechien im November 2009 hat ergeben, dass sich die Haltung der tschechischen Gesellschaft gegenüber der Samtenen Revolution im Jahre 1989 in den vergangenen 20 Jahren verbessert hat. Mehr als 80 Prozent der Befragten halten ein sozialistisches System für gefährlich. 45 Prozent gaben an, mit den heutigen Verhältnissen im Land zufrieden zu sein.
Knapp ein Drittel der Tschechen sehe keinen Unterschied zu den Jahren vor der Wende 14 Prozent schätzen die derzeitige politische und soziale Lage als schlechter ein. Einige wünschten sich Kommunismus zurück. Es ist beachtenswert, dass sich die Meinung über Samtene Revolution in den letzten Jahren verändert hat. Die Transformation seit 1989 wird positiver je denn gesehen. Dieser Wandel wahrscheinlich zu einem großen Teil mit dem Generationwechsel zusammenhängt. Vor allem Jugendliche und Menschen mittleren Alters hielten den Systemwechsel vor 20 Jahren für "einen Fortschritt und den Weg in die richtige Richtung".Viele Ältere seinen hingegen sozialistisch orientiert.